Musikalische Lebenszeit

Schon als Junge spielte ich begeistert Violine. Mit meinem klavierspielenden Bruder Tassilo musizierte ich morgens von sechs bis sieben Uhr Barockmusik und klassische Sonaten. Wie meine beiden Brüder erlernte ich zunächst einen „normalen" Beruf, wurde Uhrmacher und schließlich sogar Uhrmachermeister. Nach dem gefährlichen Zwischenspiel in Krieg und Gefangenschaft wandte ich mich dann endgültig der Musik zu und studierte an den Musikhochschulen Trossingen und Köln Violine, Chorleitung und Komposition. Danach war ich über 30 Jahre Musiklehrer am Tuttlinger Gymnasium und zusätzlich 20 Jahre lang Lehrer für Gehörbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen.

Während dieser Zeit leitete ich den St.-Gallus-Jugendchor, den Kinderchor und den katholischen Kirchenchor Tuttlingen und komponierte hauptsächlich oratorische Werke für Soli, Chor und Orchester und viele Werke für Chor. Ab meinem Ruhestand 1990 beschäftigte ich mich kompositorisch nur noch mit Instrumentalmusik, mit Sonaten und Konzerten für Violine, Viola, Violoncello, Flöte, Klarinette und Klavier, fünf Streichquartetten und weiterem. Auf Anregung von Professor Tomislav Baynov schrieb ich allein 164 Werke für sechshändiges Klavier und zwei Werke für acht Klaviere, sowie ein Konzert für drei Klaviere und Streichorchester. Und immer kommt noch mehr dazu.

Es war mir stets ein Bedürfnis, jungen Talenten den Weg zur Musik zu ebnen und ich bin hocherfreut darüber, dass viele meiner ehemaligen Sänger/innen später selber die Musik zu ihrem Beruf machten – darunter Größen wie die Opernsängerinnen Marlis Petersen, Doris Soffel und Dorothea Wirtz.